Film "Wackersdorf" mit Vorbildpolitiker Hans Schuirer im "Matth sein Wirtshaus"

Veröffentlicht am 24.11.2019 in Ortsverein

Wolfgang Nowak (li) und Landrat a.D. Hans Schuirer

Geschichte der geplanten WAA in Wackersdorf im Mittelpunkt eines SPD-Abends

Der Bau der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf wurde vor 30 Jahren eingestellt. Am vergangenen Donnerstag hielt sie in der Oberen Schlossgasse Wiederauferstehung.

 

Der SPD-Ortsverband hatte zu einem Filmabend in „Matth sein Wirtshaus“ geladen, der großen Zuspruch fand. Vorsitzender Thomas Ott erinnerte in seinen einleitenden Anmerkungen daran, dass es auch in Eschenbach viele Aktivisten gab, die damals mit ihren Kindern regelmäßig nach Wackersdorf fuhren, um mit einem mitgeführten Transparent gegen die Anlage zu demonstrieren. Für nicht nachvollziehbar betrachtete er es, dass in einer Zeit, in der viele zu kurz denken, Populisten immer stärker werden und die Demokratie untergraben wollen, einige sogar nach Atomkraft als Rettung aus der CO2-Katastrophe schreien. Für dringend nötig hielt er es daher, an die damaligen Protagonisten zu erinnern und sie zu Wort kommen zu lassen.

 

Ott kündigte keinen Film über den WAA-Widerstand, sondern „im Sinne der klassischen Geschichtsschreibung  in erster Linie einen Film über Hans Schuierer in dieser Zeit“ an, der Fiktion und Dokumentation vermischt und aufzeigt, was ihm angekreidet wurde. Um auf die Leistungen und Taten der Widerstandbewegung aufmerksam zu machen, müsse der Film emotionalisieren, personalisieren und überzeichnen. 

 

In seinem vorgegriffenen Resümee betonte der Vorsitzende: „Dem unermüdlichen Widerstand der Aktivisten – er forderte drei Todesopfer – und der Sturschädeligkeit und dem Weitblick eines Hans Schuierer ist es zu verdanken, dass wir heute keine Fabrik vor unserer Haustür haben, von der ständig Gefahr ausginge, die unser Leben einschränkt und unsere schöne Oberpfälzer Landschaft nicht mehr lebenswert macht.“ Ott räumte ein, dass der zivile Ungehorsam dieser Menschen sowohl die Industrie wie auch die CSU-Regierung zum Einknicken gebracht hat. In Hans Schuierer sah er ein echtes Vorbild für die Sozialdemokratie, für die Kommunalpolitik und für die Oberpfälzer.

 

In Stichworten ging er auf die Vita Schuierers ein: 1931 in Klardorf geboren, Maurer und Wegebauer, 1956 Eintritt in die Kommunalpolitik als Gemeinderat und dann Bürgermeister in Klardorf, 1970 Landrat von  Burglengenfeld, 1972 bis 1996 Landrat von Schwandorf und vier Jahre Widerstand gegen die WAA in Wackersdorf, 2005 Bundesverdienstkreuz und 2011 Ehrenbürger von Schwandorf. Den Besuchern wünschte Ott einen lehrreichen, erinnerungsreichen und geselligen Abend mit Imbiss und Aussprache.

 

Nach dem Filmerlebnis stellten sich Hans Schuierer und Wolfgang Nowak, Chronist und Teilnehmer am Widerstand ab der ersten Stunde, den Fragen der Besucher. Sie zeigten ihre große Enttäuschung über das sehr repressive System von Franz Josef Strauß, das jedem Widerspruch Sanktionen folgen ließ, und erkannten im Unfall Tschernobyl einen Beitrag zur Baueinstellung. Enttäuscht zeigte sich Schuierer insbesondere von seinen Landratskollegen, die das atomare Risiko zwar erkannt hätten, ihn aber nicht unterstützt hatten. Obwohl er Förderungen mitunter als fehlgesteuert betrachtete, bescheinigte er der jetzigen Politik einen „richtigen  Weg“ und rief dazu auf: „Es darf nicht in Vergessenheit geraten, was in Wackersdorf geschehen ist.“ Nicht fehlen durfte eine Aussprache zur Energiewende. Für die Heimreise überreichte Thomas Ott den beiden WAA-Kämpfern Eschenbacher Genussteller.

 

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